Dienstag, 10. November 2009



Erinnerung an die Waldwanderung mit meinem Großvater


Jeder Baum - eine Liebe
Jede Liebe - ein Baum

Großvater wanderte mit uns Kindern zur Quelle der Waldzeller Ache.
Der Weg führte durch hügelige Täler
Waldwege - querfeldein
Das Summen der Bienen war zu hören.
Erfüllt war die Luft.

Still war es im Wald.
Moosbedeckt der Boden.
Es duftete nach Pilzen.
Den Weg säumten vereinzelt Waldameisenhaufen.
Ab und zu hörte man einen Specht klopfen.

Der Wald in all seiner Schönheit.
Heidelbeeren in Fülle.
Die Tiere des Waldes.
Rehe, Hasen, Füchse, Dachse nur einige zu nennen.
Die Waldvögel sind selten zu entdecken.

Durch die Wipfel der Tannen strahlte die Sonne
Die Zweige trugen Zapfen.
Auf dem Grund lagen alte Tannennadeln und Laub.
Der Boden gab nach bei jedem Schritt.
Der Großvater wanderte mit uns Kindern zur Quelle der Waldzeller Ache.

Mein Großvater war ein seelenruhiger Mann.
Er rauchte gerne zur Feier des Tages eine Pfeife.
Der Geruch des Tabaks - ich rieche ihn noch heute.
Er lachte von Herzen gerne.
Er war niemals grantig - ein seelenguter Mann.

Ja war die Zeit auch kurz.
Die gemeinsamen Stunden bleiben mir immer in Erinnerung.
Er starb an Krebs, da war ich neun Jahre alt.
Den Tod, die Todesstunde erahnte er.
Bei Bewusstsein war er bis es starb.

Mein Großvater bleibt in meinem Herzen.
Geliebt hat er uns Kinder.
Mit einer bestimmten Seelenruhe setzte er die Grenzen.
Er musste selten schimpfen, geschweige dem Strafen anwenden.
Autoritätsperson war er und wir Kinder hatten ihn geliebt.

Jede Liebe - ein Baum
Jeder Baum - eine Liebe

Zäzilia Mayr


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