Sonntag, 29. November 2009

Jörg Hesse

Jörg Hesse
Flüchtig begegneten wir uns
Aus der Patsche half ich ihm in einer Notsituation
Wir blieben in Schriftkontakt
Er war ein sensibler Mensch
Unsagbares Leid trug er
Das Schicksal der ewigen Trauer
Sinnlosigkeit erfüllte sein Herz
Er war Photograph, Autor und Journalist
Für die Medien arbeitete er
In der Schweiz besuchte er Eliteschulen
Studierte Photographie, Philosophie und Germanistik
Er war ein Einzelkind
Seine Eltern ermöglichten ihm all' seine Wünsche
Armut hat viele Gesichter
Seine Seele dürstete nach Leben, nach Liebe
Er suchte sie vergebens
Fand keinen Sinn im Leben
Der letzte schriftliche Kontakt war:
Wenn ich von der Friedensradfahrt zurück sei, sollte ich ihm berichten.
Vier Tage nach Aufbruch meiner abenteuerlichen Reise nahm er sich in den Weingärten in Baden bei Wien das Leben.
Die Nachricht übermittelte mir seine Lebensgefährtin am 17. Mai dieses Jahres.
Die Hoffnung erlosch in seinem Herzen.

Menschen sind zerbrechlich
Warum verletzten wir Menschen die uns nahe stehen?
Mangelt es uns an Liebe?
Ganz bestimmt.
Liebe erhält die Hoffnung am Leben.

Zäzilia Mayr

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