Samstag, 16. Januar 2010


Krankenhausluft

Ich mache einen Bogen um jedes Krankenhaus
Alles steril, keimfrei
Narkotisierende Luft
Mir wird übel
Doch wenn einem nichts anderes übrig bleibt muss man da durch
Ich beobachte die wartenden Patienten
Das fleißige Pflegepersonal
Die Ärzte und Ärztinnen und ihre Assistenten
Die Geräte die sie benutzen
Wie die Ärzte mit den Patienten sprechen
Notaufnahmen, Prioritäten
Geduldige und ungeduldige Wartende Kranke
Verletzte, stöhnend vor Schmerzen liegen sie auf den Baren
Alte Menschen, die auf Krankenbetten schlafen
Sie sind kreidebleich
Der Tod ist allgegenwärtig
Sie werden untersucht, kontrolliert, diagnostiziert
In Ohnmacht gefallen, ein Kind, dass sich eine Fraktur zugezogen hat
Herbeieilende Krankenschwestern, die sich um das Kind bemühten
Warten geduldig bis man aufgerufen wird
Eine Massenabfertigung
Ursachen der Erkrankungen sind unterschiedlich
Die Diagnosen oftmals nicht korrekt erkannt
Glück hat der Mensch, der schnell gesund wird
Der dem Messer entwischt und nichts Gröberes hat
Lieber ist es mir, ich kann dem Krankenhaus fern bleiben
Ich würde ein Krankenhaus niemals Krankenhaus benennen
Warum nicht ein Haus, das Heilung verspricht
Wäre doch eine Idee
Kranksein, Krankbleiben, sterben
Ich möchte nicht im Krankenhaus gehen von dieser Welt
Nein, ich möchte, wenn an einem Ort sterben, wo Blumen blühen
Krankenhausluft einatmen, nur wenn es sein muss.

Zäzilia Mayr

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