Samstag, 13. März 2010


Kinderwelten

Ein Kind, das schweigt, trägt Leid in sich
Es flüchtet in eine irrreale Welt
Eines Kindes Fröhlichkeit spiegelt Unbeschwertheit
Die Augen sprechen für sich
Die Tränen der Kinder berühren harte Herzen
Zerbrechlich ist ihre Seele
Worte eines Kindes beachten
Sagte nicht ein vierjähriges Kind:
"Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin."

Im Kindesalter werden die Bahnen des Lebens geebnet
Krankheiten basieren ebenso in den Kinderschuhen
Das Wort wurde mir abgewürgt
Geschellt Ohrfeigen
Holzscheitknien
Foltermethoden
Die Geschwister wurden geschlagen
Ansehen Gewalttaten
Kinderohren hören und sensibilisieren
Männer, die über ihre Frauen nur Schlechtes sagten
Erbrämlich nach Alkohol stanken
Gröllend aus dem Gasthaus wankten
Raufereien an denen sie ihre Stärke maßen
Kriegsveteranen des zweiten Weltkriegs
Trauer empfanden über unerfüllte Siege
Die Gewalt nie verstehen wollte
Abscheu entwickelte
In Frage stellte die Erwachsenenwelt

Der Direktor der Volkschule führte
Junglehrer in die damalige Pädagogik ein
Michael Laimer
Michael Seidl
Paul Linecker
Sie wohnten bei uns während ihres Lehrpraktikums
Alle drei habe ich in guter Erinnerung
Junge Idealisten, die Spundus hatten vor dem Direktor
Nachfolgegeneration im Unterrichtswesen
Michael Laimer war aus Bad Ischl
Er wurde Hauptschullehrer
Michael Seidl war eher introvertiert
Ihn hatte ich als Klassenvorstand
in meiner späteren schulischen Laufbahn
Paul Linecker war der herzlichste
Er widmete mir immer ein Lied,
wenn der Himmel trüb war

Ich war damals fünf Jahre alt,
ging noch nicht zur Schule

Es sang immer "Lady music"
Dieses Lied klingt noch heute in meinem Ohr
Paul Linecker wurde Volkschullehrer
Später Direktor an einer Volkschule
Er trug Heiterkeit nach aussen

Mein Glück, eigenwillig zu sein,
rettete mich in vielen Situationen
Ja, ich war das Liebkind meines Vaters
Ich appelierte oftmals an seine Seele,
wenn er ausser Rand und Band oder traurig war
Meine Geschwister waren oft eifersüchtig
Hatten sie ein Anliegen, schickten sie mich,
um die Einwilligung ihrer Vorhaben zu erlangen
Mein Vater liebte mich von ganzem Herzen
Das Elternhaus war groß
War mir der Trubel der Gäste zu viel
Zog ich mich zurück
Oftmals unter das Dach auf die Tribüne
Darüber habe ich hier bereits geschrieben
"Unter dem Dach meines Elternhauses"

Ich schwieg nie
Ich ergriff die Flucht in Gefahrensituationen
Ich konterte und wurde beschimpft von meiner Tante
"Ich sei keine Gute"
Gewehrt hab' ich mich,
seit meiner Kindheit gegen Ungerechtigkeiten

Appelierte in Schreckenssituationen
Schrie heraus was Tatsache war
Bekam dafür eine heftige Ohrfeige
Trotzkind hat man mich genannt
Mich der Gewalt nie beugte
Immer aufrecht ging
Auch heute noch
Ein Freund und Journalist sagte zu mir:
"Es wundere ihn, dass ich noch aufrecht gehe,
nicht Drogen und dem Alkohol verfallen bin,
bei meiner Lebensgeschichte."
Nein ich habe für mich Wege gewählt,
die der Freude meines Herzens dienen.

Zäzilia Mayr

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